Casanova der wohl berühmteste Liebhaber der LiteraturGeschichte. Durch seine 12-bändigen Memoiren wurde Giacomo Girolamo Casanova als der berühmteste Liebhaber der Literatur-Geschichte bekannt. Er wurde 1725 in Venedig geboren und wuchs ohne Mutter, aber zwischen zwei Vätern auf. Mit elf Jahren verführte ihn die vierzehnjährige Schwester seines Lateinlehrers und machte ihn damit zum Mann. Mit 17 Jahren nutzte der Liebesabenteurer zum ersten Mal seine Fähigkeiten zur kunstvollen Verführung von Frauen. Bis zu seinem Tode 1798 in Nordböhmen führte Casanova ein abenteuerliches Leben, bei dem aber stets seine Liebe zu den Frauen im Mittelpunkt stand. So wurde er 1743 Sekretär des spanischen Kardinals Acquaviva. Als er jedoch unschuldig in eine Entführungs-Affäre verwickelt wurde, beendete diese Begebenheit seine Laufbahn. Von nun an verdingte er sich als Offizier, Diplomat, Schriftsteller, Spieler, LotterieDirektor, Alchimist und Spion.
Casanova vielfältig in der Liebe und im Leben
Auch in der Liebe war Casanova so vielfältig wie bei seinen verschiedenen Berufen. So genoß er den Sex zu dritt oder zu viert, mit jungen Mädchen ebenso wie mit alten Frauen – für ihn war jede Frau attraktiv. All dies im gensatz zu Don Juan, dem es nur darauf ankam, die Frauen zu verführen. Casanova dagegen hatte ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse einer Frau und wollte diese auch unbedingt erfüllen. Trotz seiner nahezu unglaublichen Liebesfähigkeiten scheute sich Casanova sein Leben lang vor einer festen Beziehung. Diese Angst vor einer Bindung war vermutlich auf die mangelnde Mutterliebe in seiner Kindheit zurückzuführen.
Casanovas Memoiren galten als Pornographie
Casanovas Liebhaber-Lautbahn endete, als er mit 38 Jahren von einer 17jährigen Tänzerin betrogen wurde. Von nun an betätigte er sich bei der Sittenpolizei, bis er 1782 aus seiner Heimatstadt Venedig verbannt wurde. Er floh nach Dux in Nordböhmen. Hier schrieb er seine Memoiren. Dieses umfangreiche Werk wurde wegen seiner sexuellen Inhalte lange als Pornographie geächtet. 1964 wurden Casanovas Memoiren dann aber erstmals in ungekürzter Fassung veröffentlicht. Sie gelten auch als bedeutendes geschichtliches Dokument.